Tinka war eine schwarz-weiße Katze, die mein Mann und ich aus dem Tierheim holten. Ich wollte niemals eine schwarz-weiße Katze, doch ein Blick auf die etwa 2jährige Tinka in diesem Zimmer im Tierheim und es war um mich geschehen. Heute – nach einigen Seminaren in Tierkommunikation – ist mir klar geworden, dass Tinka, die in diesem Tierheim damals sofort auf mich zukam und mir ihren Bauch zum Streicheln angeboten hatte, mir damit klar gemacht hatte, dass sie zu mir gehörte.
Das erste halbe Jahr mit Tinka war sehr schwierig. Sie war sehr scheu und ließ sich kaum anfassen; umso verwunderlicher war – im Nachhinein betrachtet – ihr offenes Zugehen auf mich im Tierheim bei unserer ersten Begegnung gewesen.
Es kam der Tag, an dem sie freiwillig zu mir auf das Sofa sprang, ich wagte kaum zu atmen. Als dieser Bann gebrochen war, ging alles sehr schnell und ihr Lieblingsplatz wurde die Ecke neben meinem Kopfkissen, am Fußende wäre mir zwar viel lieber gewesen, aber Tinka entschied das anders.
Etwa sechsjährig wurde Tinka sehr krank, sie magerte ab, wurde immer dünner und dünner, eine Reihe von tierärztliche Untersuchungen blieb einfach ergebnislos. Wir waren alle zusammen ratlos, wussten nicht, was wir für unsere Katze tun könnten. Da brachte mich ein zufälliges Gespräch mit einer Nachbarin darauf, dass es die Schilddrüse sein könnte. Der Tierarzt testete dies und musste feststellen, dass eine schwere Schilddrüsenüberfunktion vorlag. Mit den richtigen Medikamenten ging es ihr bald besser. Tinka lebte noch etwa zwei Jahre bei uns und es waren zwei wundervolle Jahre, in denen mir Tinka beigebracht hat, dass man sich gegenseitig respektieren und dem anderen Freiraum schenken muss.